Tod in stiller Nacht by Viveca Sten

Tod in stiller Nacht by Viveca Sten

Autor:Viveca Sten [Sten, Viveca]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-462-04735-6
Herausgeber: Kiepenheuer & Witsch Verlag
veröffentlicht: 2015-04-12T00:00:00+00:00


Kapitel 52

Thomas schloss die Tür des Besprechungsraums und grüßte Staffan Nilsson und die anderen Externen, die hinzugebeten worden waren, mit einem Kopfnicken. Neben Nilsson saß Adrian Karlsson, ein Kollege, den er bei der Mordermittlung im Sommer kennengelernt hatte.

Thomas setzte sich auf den einzigen freien Stuhl, neben Margit.

Der Alte räusperte sich.

»Wollen wir erst mal durchgehen, was wir bisher haben?«

Vor ihm auf dem Tisch lagen zwei ungeöffnete Beutel Babymöhren.

Margit fasste zusammen, was Sachsens Obduktion ergeben hatte.

»Jeanette war also todkrank, als sie ermordet wurde«, sagte sie. »Ihr Exmann sagt, dass er davon nichts gewusst hat, und die Tochter auch nicht.«

»Fragt sich, ob noch mehr Leute nicht gewusst haben, in welchem Zustand sie war«, sagte der Alte trocken. »Es ist ja nicht gerade üblich, dass man sterbende Menschen ermordet.«

»Ich dachte, ich rufe Martin Larsson nachher mal an«, sagte Thomas. »Vielleicht kann er uns ein paar Tipps zum Profil von Giftmördern geben.«

»Keine schlechte Idee«, sagte der Alte. »Larsson hat letztes Mal gute Arbeit geleistet.«

Er trommelte leicht mit dem Stift auf die Tischplatte.

»Wir wissen nicht, wie das Gift in ihren Körper gekommen ist, oder?«

»Nein«, antwortete Margit. »Aber wir gehen davon aus, dass jemand es ihr unbemerkt verabreicht hat, also dass sie die Bohnen zu sich genommen hat, ohne es zu wissen. Um Selbstmord dürfte es sich kaum handeln, immerhin hatte sie ja das Sorgerecht für ihre Tochter beantragt.«

Thomas verzichtete vorerst darauf, etwas von dem Kaffee zu erwähnen.

»Vieles in der Wohnung deutet darauf hin, dass sie Besuch hatte, bevor sie nach Sandhamn abgereist ist«, sagte er stattdessen. »Wenn wir herausfinden könnten, wer das war ...«

Staffan Nilsson räusperte sich.

»Wir haben in der Küche Essensreste und benutztes Geschirr sichergestellt, das noch analysiert werden muss. Es wäre gut, wenn das SRL uns vorziehen könnte.«

Der Alte blickte zu Adrian Karlsson.

»Am besten, du bringst die Sachen persönlich hin, wenn wir hier fertig sind«, sagte er. »Sonst haben wir die Ergebnisse erst nächste Woche, da verlieren wir zu viel Zeit.«

Das ist gut, dachte Thomas. Das Staatliche Rechtschemische Labor war in Linköping, genau wie das Kriminaltechnische Labor. Wenn sie die Proben auf dem üblichen Weg hinschickten, wären sie kaum vor Neujahr dort. Je früher, desto besser.

Der Alte sah Staffan Nilsson an.

»Ich schlage vor, du rufst das SRL an und sagst Bescheid, dass die Proben heute gegen Mittag eintreffen. Sag denen, es reicht, wenn uns die Ergebnisse morgen vorliegen, dann haben sie immerhin vierundzwanzig Stunden Zeit.«

Er biss beinahe zufrieden in eine Karotte.

»Paternosterbohnen«, sagte er kauend zu Kalle. »Kannst du dich zu dem Thema mal schlau machen?«

Kalle nickte.

»Wie sieht’s mit Jeanettes Handy aus?«, fuhr der Alte fort. »Aram? Bist du die Gesprächsliste schon durchgegangen?«

Aram machte eine bedauernde Handbewegung.

»Tut mir leid«, sagte er. »Ohne das Passwort komme ich da nicht ran. Aber ab heute sind die IT-Jungs wieder da, wir setzen uns nachher zusammen.«

»Na wunderbar«, sagte der Alte. »Der Laptop ist verschwunden, und wir haben es noch nicht mal geschafft, das Handy wieder in Gang zu setzen.«

Es klopfte an der Tür, und die Pförtnerin steckte den Kopf herein.

»Entschuldigung«, sagte sie. »Ich habe hier eine dringende Nachricht.«

Sie reichte dem Alten einen Zettel.



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